Hier im Technikblog gibt es schon einige Berichte zu Heimautomatisierung oder Smart Home, wie man es heute nennt. Devolo hat mir das Starter Paket ihres eigenen Systems, genannt Home Control zur Verfügung gestellt, das habe ich mir gerne mal genauer angeschaut:
Technische Eigenschaften
Mit der Produktpalette «Home Control» hat sich Powerline-Hersteller Devolo in den boomenden Smart-Home vorgewagt. Ein modulares System, mit dem das eigene Heim mit zahlreichen Sensoren und Steuerungsgeräten erweitert werden kann. Herzstück der Lösung ist eine zentrale Einheit als Schnittstelle zwischen dem Internet und den im Haushalt installierten Geräten.
Hinweise zum Lieferumfang und ersten Gehversuchen folgen sogleich. Angaben zu technischen Eigenschaften finden sich unter anderem direkt beim Hersteller. Das Start Paket gibt es bei Brack.ch für 269.- CHF.
Lieferumfang
Sämtliche devolo Home Control-Produkte kommen in einer ansprechenden und pragmatischen Verpackung daher. Nicht extravagant oder herausragend, aber durchaus zweckmässig und standesgemäss: auch das Produkt selbst erscheint OK, jedoch nicht überaus hochwertig.
- 1 x dLAN Home Control Zentrale
- 1 x dLAN Home Control Schalt- und Messsteckdose
- 1 x dLAN Home Control Tür-/ Fensterkontakt inkl. Batterie und Befestigungsmaterial
- 1 x Installationshandbuch
- 1 x Ethernetkabel 2m, weiss
Starter Paket
Im Karton enthalten sind die Zentrale, das Herzstück der ausbaubaren Lösung sowie ein Tür- oder Fensterkontakt und eine Schalt-, bzw. Messsteckdose. Zugegeben, die Begriffe erscheinen auf den ersten Blick etwas umständlich, entsprechen jedoch den offiziellen Herstellerbezeichnungen für die Einzelteile.
Zentrale
Das Herzstück der modularen Lösung erscheint wie eine Mischung aus übergrossen Netzteil oder Adapter, der direkt ohne Kabel in eine Steckdose gesteckt werden soll. Da die Zentrale via Ethernet an den Internet-Router angeschlossen werden muss, ist eine räumliche Nähe du ebendiesem natürlich zwingend. Ohne den zusätzliche Einsatz einer Steckleiste oder eines Verlängerungskabels wird die Installation wohl scheitern: in einer Mehrfach-Steckdose dürfte der Platz für einen Adapter mit diesen Ausmassen in den meisten Fällen zu knapp sein.
Tür-/Fensterkontakt
Die Idee für einen solchen Sensor ist auf den ersten Blick interessant, bei genauerem hinsehen stellt sich jedoch rasch die Frage, was genau damit bezweckt werden soll. Dieser zweiteilige Sensor wird, batteriebetrieben, mit Klebefolie bei Tür oder Fenster installiert und meldet, ob Kontakt besteht (Türe zu) oder eben nicht (Türe offen).
Schalt- und Messsteckdose
Auch dieses Gerät wird wie ein Adapter zwischen (Wand-)Steckdose und Anschlusskabel eines beliebigen Geräts gesteckt. Nach abgeschlossener Installation kann der Adapter via App oder via Web-Interface gesteuert werden. Das angeschlossene Gerät kann danach aber nicht mehr über den eigenen Schalter gesteuert werden. Erscheint logisch, sollte aber vom Anwender berücksichtigt werden.
Inbetriebnahme
Für die Ersteinrichtung des Systems muss ein kostenloser Account bei devolo eingerichtet werden. Die entsprechende Applikation ist über jeden Browser erreichbar. Mit ihr wird das eigene System konfiguriert und überwacht.
Das Einrichten der Zentrale über das Web-Interface gestaltet sich relativ einfach und ist intuitiv gehalten. Allerdings ist es eine kleine Geduldsprobe, die schon mal zur Verunsicherung führen kann: das Erkennen der Zentrale kann offenbar einige Minuten in Anspruch nehmen, ohne dass ein eigentlicher Fortschritt im Installationsprozess erkennbar wäre. Fast hätte ich die Installation abgebrochen.
Parallel zum Web-Interface steht eine App für Android und iOS zur Verfügung. Über diese können sämtliche neue Geräte an der Zentrale angemeldet und bereits installierte Sensoren und Geräte überwacht und konfiguriert werden.
In einem ersten Anlauf habe ich die in anderen Tests zurecht schlecht bewertete App «my devolo» erwischt (in den Anleitungen zu den Geräten wird diese immer noch erwähnt). Die Neuauflage der App heisst «devolo Home Control» und hat massive Verbesserungen gebracht und sieht auch optisch ansprechender aus.
Insbesondere über den PC ist die Installation neuer Geräte kundenfreundlich gestaltet und lässt sich praktisch ohne das Lesen von langweiligen Anleitungen vornehmen. Gerät in der Wohnung platzieren, Batterielasche ziehen und warten, bis die Zentrale das Gerät automatisch erkannt hat. Wer nicht exakt nach den vorgesehenen Schritten vorgeht, stösst hingegen auf einigermassen abenteuerliche Anweisungen wie «Hierfür muss der Taster 3x innerhalb von 1,5 Sekunden gedrückt werden» – machen Sie das erst einmal!
Erste Schritte mit dem Starter Paket
Nach erfolgreicher Installation wird rasch klar: mit dem Starter Paket kommt man nicht sehr weit. Es ist ein gut gemeinter Einstieg, aber einen wirklichen Nutzen hat man davon nicht. Dieser lässt sich aber mit entsprechenden Erweiterungen, die selbstverständlich alle einzeln dazu gekauft werden können, erreichen. Klar, so ein Starter Paket kann nicht für jeden Einsteiger perfekt sein…
Ein Türkontakt zusammen mit einem entsprechend platzierten Bewegungsmelder kann mir beispielsweise sagen, ob noch jemand in der Wohnung ist. Ein frei plazierbarer Funktaster kann meine Wohnzimmerbeleuchtung steuern oder andere Aktionen auslösen. Eine Alarmsirene kann mich auf austretendes Wasser in der Waschküche (Wassermelder) aufmerksam machen. Das Starter Paket ist zwar ein Start und gewissermassen essentiell, reicht aber bei weitem nicht aus, um ein einigermassen sinnvolles Setup einzurichten.
Fazit
Natürlich machen die Lösungen von Devolo das Heim etwas «smarter». Um es dann aber doch so ganz zu einem Smarthome, wie ich mir das vorstellen würde, zu machen, braucht es dann doch eine ganze Reihe von Sensoren und Geräten, die in Haus oder Wohnung installiert und vernetzt werden müssen. Und genau da kommen Vor- und Nachteil zusammen: zwar sind die Produkte gerade für Mietwohnungen interessant, da sie oft sehr einfach «hingeklebt» werden können. In der aktuellen Version scheinen mir die meisten Geräte noch etwas sehr «klobig». Zudem «verschmilzt» aus meiner Sicht die konventionelle Bedienung eines Geräts mit der devolo Lösung noch zu wenig gut, als dass ich nun mein komplettes zuhause damit umrüsten würde.
Ich habe nun noch einige weitere Sensoren und Aktoren bestellt und werde in einem zweiten Teile gerne noch darauf eingehen.
Das Devolo Home Control Starter Paket gibt es bei Brack.ch für 269.- CHF.
Der Artikel Testbericht: Devolo Home Control Starter Paket erschien zuerst auf TechnikBlog. Du kannst den TechnikBlog auf verschiedene Arten abonnieren, viel Spass beim Lesen!