Mit Kickstarter habe ich viele, sehr viele gute Erfahrungen gemacht, aber mit der smarten Kaffeemaschine von Arist, welche ich hier vorgestellt hatte, gab und gibt es nach wie vor noch grosse Probleme. Derzeit erzählen die Gründer zwar wieder, dass man was auf den Markt bringt, aber so richtig glaub das keiner mehr. Das Projekt hat auch zu lange gebraucht und ich wollte seit langer Zeit schon weg vom Kapsel-System, hin zum Vollautomaten. Seit einiger Zeit schon bin ich im Besitz einer Saeco GranBaristo Avanti, einem Kaffee-Vollautomat mit der Möglichkeit diesen per App zu steuern. Also eigentlich eben genau was Arist kann, nur ist es wirklich auf dem Markt… Was die Maschine kann, wie ich damit zufrieden bin und wie sie preislich im Vergleich zur Kapsel abschneidet könnt ihr hier nachlesen.
Saeco GranBaristo Avanti: Features
Natürlich wollte ich in Sachen Features bei der Auswahl eines anderen Vollautomaten keine Abstriche machen und da kam mir die Saeco GranBaristo Avanti gerade richtig. Saeco ist ein italienischer Hersteller von Haushaltsgeräten, welchen man durchaus kennen sollte, und er gehör seit 2009 zu Philips. Auf jeden Fall ist dieser Maschine einiges an Technologie eingeflossen, welche eine fast komplette Steuerung der Maschine über die dazugehörige App auf dem Smartphone oder auch Tablet erlaubt.
- Der weltweit erste Kaffeevollautomat mit App-Steuerung für einfachte Bedienung per Tablet und Smartphone
- Individuelle Einstellung für sechs Benutzer für eigenen Kaffee
- Immer perfekter Brühdruck, dank revolutionärer VariPresso Brühgruppe mit hydraulischem Tamper
- Scheibenmahlwerk aus 100% Keramik für gleichbleibende Mahlergebnisse und natürlichen Geschmack
- Cremiger Cappuccino und Latte Macchiato auf Knopfdruck, dank integrierter Milchkaraffe
- Leichte Reinigung und hohe Hygiene, durch herausnehmbare Brühgruppe
Lieferumfang
Der Lieferumfang der GranBaristo Avanti besteht aus einigen Kleinteilen und natürlich dem Kaffeevollautomaten selbst. Dieser sieht dann wie oben abgebildet aus, ohne Milchkaraffe, oder wie auf dem Titelbild eben mit jener. Sie kann einfach links dem Kaffeeauslauf angeschlossen werden und nach Benutzung einfach und schnell gerenigt oder praktischerweise im Kühlschrank verstaut werden. Saeco liefert auch kleine Mengen von Kaffeefet, Kaffeelot, einen Kaffeepinsel, sowie Teststreifen für die Messung der Wasserhärte mit und einen Brita Filter für den Wassertank und ein Fläschchen Entkalker. Zum Thema Wartung komme ich später nochmals.
Einrichtung
Die Kaffemaschine ist schon praktisch „ready to go“ verpackt. Sie muss nur noch aufgestellt und nach Anleitung eingerichtet werden. Kein grosses Ding, zu Anfang empfiehlt es sich ein paar Spühlung zu machen und den Härtegrad des Wassers einzugeben. Ein entsprechender Teststreifen liegt bei. Danach habe ich die Avanti gleich mal mit der dazugehörigen Seaco Avanti App verbunden. Kein grosses Ding, klappt über Bluetooth und schon nach kurzer Zeit hat man eine Auswahl von verschiedenen Kaffees in der App, es kann schon losgehen.
Warum eine App für eine Kaffeemaschine?
Eine berechtigte Frage, die mir auch immer wieder gestellt wird. Die Saeco GranBaristo Avanti ist nämlich bei jedem Besuch mittlerweile ein Gesprächsthema, spätestens dann wenn ich übers Smartphone einen Kaffee bestelle. Ich persönlich sehe beispielsweise keinen Sinn für App-gesteuerte Wasserkocher, die Kaffeemaschine aber ist da was anderes. Ich habe in der App zahlreiche Kaffee-Varianten zur Auswahl und wenn ich mich entschieden habe, kann ich diesen auch noch frei konfigurieren.
Am obigen Beispiel eines Latte Macchiato ist das sehr schön zu sehen. Regler für Aroma, Kaffee und Milch sind vorhanden, damit steure ich deren Menge und die Grafik darüber passt sich gleich an. In den Experteneinstellung kann ich noch an Temperatur und Geschmack schrauben, das habe ich bisher aber meist in der Mitteposition stehen lassen. Das mit der Mengeneinstellung und dem Aroma klappt aber hervorragend. So kann sich jeder bei mir daheim seinen persönlichen Kaffee zusammenstellen, der eine mag es etwas stärker, der andere weniger oder ein anderes Mischverhältnis beim Capuccino. So wie es jeder am Liebsten mag…
Saeco GranBaristo Avanti im Einsatz
Die Saeco GranBaristo Avanti hat natürlich kurz nach der Einreichtung bereits auf Hochtouren arbeiten müssen und meinen Kaffee-Konsum deutlich gesteigert. Die Kurve ist wieder etwas abgeflacht, aber ich trinke nun definitiv öfter daheim auch unter der Woche 1-2 Kaffee täglich, nebst der Arbeit, weil er einfach gut schmeckt und man immer wieder an seinem persönlichen Kaffee arbeiten kann. Auf der Maschine selbst hat man schon einige Direktwahl-Tasten für die gängigsten Kaffees und über das Menü kann auch schnell auf Knopfdruck die Stärke (Aroma) verändert werden. Die Maschine ist also durchaus auch sehr gut ohne App zu bedienen.
Besonders gut gefällt mir die Milchkaraffe. Sie ist ein guter Kompromiss aus genügend Volumen und Grösse, so passt sie nämlich problemlos in den Kühlschrank und kann so nach der Nutzung wieder kaltgestellt werden. Das hilft natürlich enorm bei der Haltbarkeit und die Maschine selbst muss die Milch nicht kühlen. Um sie Einzusetzen einfach nebst dem Kaffee-Auslauf die kleine Abdeckung entfernen und einrasten, kein Problem und geht zackig. Besonders lobenswert ist hier das Reinigungssystem der GranBaristo Avanti. Man wird zeitlich daran erinnert die Karaffe schnell auszuspülen, wobei die Avanti einen schnelle und eine längere Variante anbietet.
In meinen Augen zu unterdimensioniert sind Kaffeebohnen-Fach und vor allem die interne, und externe Abtropfschale, sowie der Kaffeesatzbehalter. Hier muss man immer wieder mal eine Leerung vornehmen, nach gefühlten 10 Kaffees spätestens wenn nicht früher. Das ist aber andererseits auch ein Vorteil, so macht man sich öfter an die Reinigung und der Kaffeesatz schimmelt ja doch schnell vor sich hin.
Ansonsten aber ein grosses Lob an die Reinigungsfunktion und Erinnerungen an der Avanti. Alles auch via App dokumentiert und auf der Maschine werden immer die nächsten Schritte angezeigt. Die Maschine reinigt sich auch immer schnell selbst bei jedem Ein- und Ausschalten.
Frische Röstung
Unerlässlich für sehr guten Kaffee ist sicher eine frische Röstung und natürlich eine geschmacklich gute Bohne. Was man bei Grossverteilern im Regal findet, trifft auf erstgenanntes eigentlich nie zu und zweites ist auch geschmacksabhängig. Ich habe mich bei Kollegen und in sozialen Medien etwas umgehört, mehrmals wurde mir die Gourmet Rösterei Rast in Ebikon empfohlen. Perfekt für mich, die haben einen übersichtlichen und guten Online-Shop, eine grosse Auswahl und faire Preise wie ich finde. So habe ich mir vier verschiedene Sorten zu je 250g bestellt, um ein wenig die richtige Mischung für mich zu finden. Kann ich also weiterempfehlen, die Röstung erfolgte am nächsten Tag und zwei Tage später hatte ich alles sauber verpackt und beschriftet im Briefkasten.
Kapselsystem vs. Vollautomat
Ich wollte ja vor allem von der Kapsel weg, ich hatte dabei schon alles im Einsatz von Nespresso, Delizio (dem System der Migros) bis hin zu Tassimo. Letztgenannte war die letzte Maschine, auch weil diese Kapseln für Latte Macchiato, Cappucino und weitere Getränke anbieten. Ich selbst trinke eigentlich nur Espresso oder Kaffee und beides schwarz, aber man will schliesslich ein System, dass auch die bessere Hälfte zufrieden stellt… Ausgehend vom Preis für Kapseln bei Tassimo, habe ich eine kleine Excel-Tabelle geführt und die interne Statistik der GranBaristo Avanti zum Vergleich genommen.
Jetzt hängt natürlich vieles vom Preis des Kaffees ab, eine übliche Packung an Kaffebohnen im Supermarkt liegt bei rund 16.- CHF pro Kilo, bei der Rösterei Rast habe ich rund 25.- CHF für ein Kilo bezahlt. Aktuell bin ich damit einen Mix gefahren und habe hochgerechnet ziemlich genau 30% der Ausgaben gehabt, welche ich mit Kapseln gehabt hätte. Die benötigte Menge an Milch miteingerechnet. Klar, der Anschaffungspreis der Maschine habe ich nicht berücksichtigt. Mit meiner Hochrechung sollte man aber bei rund 3’000 Kaffees mehr als 1’000.- CHF gespart haben, das heisst rund 4 Kaffees pro Tag während einem Jahr.
Fazit
Bisher bin ich mit der GranBaristo Avanti von Saeco sehr zufrieden. Vor allem die Möglichkeit eine grosse Vielfalt an verschiedenen Kaffeebohnen ausprobieren zu können ist schon genial. Klar, dafür kann man auch einen anderen Vollautomaten brauchen, aber ich war schon bei Arist voll vom App-Konzept begeistert und mit der GranBaristo konnte ich das noch bestätigen. Ich teste mal noch alle weiteren bestellten Sorten Kaffee durch, dann folgt schon meine erste Lieferung von Fresh Caffee Month, müsst ihr euch mal anschauen, eine Art Kaffee-Abo. In der Zwischenzeit werde ich weiterhin guten Kaffee geniessen und je mehr ich davon trinke, desto mehr spare ich ja gegenüber der Kapsel, oder so
Die Saeco GranBaristo Avanti HD8977/01 gibt es im Handel für 1849.- CHF.
Der Artikel Saeco Granbaristo Avanti: Kaffeevollautomat mit App-Bedienung im Test erschien zuerst auf TechnikBlog. Du kannst den TechnikBlog auf verschiedene Arten abonnieren, viel Spass beim Lesen!